18.09. – 25.09.2022: Meine Semesterferien gehen noch bis Ende September. Daher ist der Urlaub natürlich noch nicht zu Ende. Als nächstes verschlägt es mich mal wieder in mein liebstes Land im Süden: Portugal! Mit Mailin im Gepäck geht es in Düsseldorf in den Flieger.
Da Mailin seit Beginn des Studiums nicht mehr im schönsten Bundesland Deutschlands verweilt, sondern erst in Dortmund, jetzt in Münster lebt, freue ich mich natürlich riesig, dass wir zusammen in den Urlaub fahren. Wir wollen Anka (die mit der ich in Alicante war) in Lissabon besuchen. Dort startet sie jetzt ihr Auslandssemester. Da Mailin und ich Lissabon in der Vergangenheit schon ordentlich erkundet haben, wollen wir nur vier Nächte dort bleiben und danach weiter nach Porto fahren. Von Lissabon planen wir außerdem Tagesausflüge nach Cascais und Sintra.
Etwas erschöpft und erkältet vom vielen Ortswechsel, sitze ich nun in Düsseldorf im Flugzeug.
Freitag, also vorgestern bin ich mit Mama, Papa und Oma Monika nach Bonn gefahren um die Familie zu besuchen. Gestern Abend war ich dann noch auf einem Konzert von Machine Gun Kelly (eine Mischung von Hip-Hop, Rock & Pop-Punk) in Köln.


Ich wurde schon gefragt, ob ich denn noch weiß wie mein Zuhause aussieht, weil ich doch so oft unterwegs bin und ich denke diese Frage bringt es auf den Punkt. Antwort: ja, weiß ich noch! Aber es fühlt sich momentan nicht so an, als hätte man ein festes Zuhause, weil man sich ständig irgendwo neu einrichtet. Ein bisschen fühle ich mich wie eine Reise- Influencerin und ich muss sagen, auch wenn es anstrengend ist, könnte ich mich an so einen Lebensstil gewöhnen.
Lissabon
Lissabon ist immer wieder schön, allerdings nichts für schwache Waden. Schon am Ende des ersten Tages setzt der Muskelkater direkt ein. Es fühlt sich aber gut an wieder hier zu sein. Unser Hostel ist zwar keine Wucht, aber zum Schlafen voll in Ordnung, tagsüber sind wir ja eh unterwegs. Nach einem Spaziergang von unser Unterkunft runter zum Wasser sind wir mit Anka zum Paella Essen verabredet und lassen so den Abend ausklingen. Das letzte Mal haben wir drei uns Anfang Juni gesehen, daher ist die Freude groß und der Gesprächsstoff unersättlich.







Am nächsten Tag ging es zu dritt nach Cascais.
Cascais
Kennengelernt haben wir den Ort damals, als wir auf Klassenfahrt in Lissabon waren. Da der kleine Küstenort sehr niedlich und schön ist und er uns allen besonders positiv in Erinnerung geblieben ist, wollten wir auf jeden Fall noch einmal hin. Eigentlich wollten wir auch an den Strand, der war bloß leider gesperrt. Aber auch ohne Strand war es mal wieder toll. Das Highlight war unser Abendessen. Es gab Tapas. Das Restaurant muss ich unbedingt weiter empfehlen: The Tasting Room. Ambiente, Service, Preis und Essen hat überzeugt. Außerdem gab es eine bemerkenswerte Weinauswahl. Nach dem Essen wurde natürlich auch wieder der Sonnenuntergang angeschaut.












Sintra
Am nächsten Tag fuhren Mailin und ich nach Sintra. Sintra stand schon lange auf meiner Liste. Ein kleines Dorf mit grünen Bergen und verwunschenen Schlössern. Mit dem Zug von Lissabon Zentrum sind es ca. 50min. Bei unsere Ankunft wurden wir allerdings böse enttäuscht. Sintra ist die perfekte Beschreibung für eine Touristenfalle. Dermaßen überfüllt. Viel zu viele Touristen für einen so kleinen Ort. Große Reisebussen fahren im Minutentakt alle Sehenswürdigkeiten des Ortes ab, sowie zu den Schlössern und Burgen hinauf. Gefolgt von lauten stinkenden Tut Tuks. Wirklich schade, denn der Ort ohne die vielen Menschen und Fahrzeuge ist wunderschön und besonders. Naja wir waren ja nun schon da, also liefen wir erstmal zu Fuß durch die Straßen und je weiter man vom Zentrum weglief, desto erträglicher wurde es.







Da wir ja aber vor allem wegen der Schlösser und Burgen gekommen waren, kauften wir uns dann Widerwillens ein Hop-On/Hop-Off Busticket für 11€. Der Bus quälte sich die engen und kurvigen Straßen hoch. Erster Halt: eine Maurenfestung Castelo dos Mouros (mittlerweile nur noch eine Ruine), wir mussten leider schnell feststellen, dass diese wieder 14€ extra Eintritt kostete und so machten wir enttäuscht eine Kehrtwende zurück zur Bushaltestelle. Immerhin ging der Weg zur Burg durch den Wald und optimistisch gesehen, hatten wir so einen erfrischenden Spaziergang durch den kühlen Wald.
Nächster Halt: der Palácio Nacional da Pena. Und wieder wollte man uns 14€ Eintritt aus der Tasche klauen. Diesmal willigten wir ein und holten uns jeder ein Ticket. Wir gingen durch einen riesigen „Garten“, eher Park, dessen Ausmaße ins Tal wir uns gar nicht richtig vorstellen konnten hinauf zum Palácio. Und trotz der ganzen Menschen hatte es sich diesmal wirklich gelohnt. Das große bunte Gebäude hat einfach eine tolle Atmosphäre.







Es gibt einen Rundgang durch das gesamte Gebäude. Die Räume sind noch original eingerichtet, sodass man (ungefähr) sehen konnte wie die Königsfamilie vor vielen Jahren gelebt hat.


Nachdem wir auch die letzte Nische im Schloss erkundet hatten, gingen wir noch weiter durch den riesigen Park spazieren auf der Suche nach einem Aussichtspunkt, damit man das Schloss auf seinem Hügel noch einmal in ganzer Breite bestaunen konnte. Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben und irrten durch den Wald wieder zurück zum Ausgang, als plötzlich ein schmaler Weg links ins Nirvana ging. Ich bettelte Mailin an, ob wir nicht noch einmal den Weg ausprobieren könnten und „wenn nach 5min nichts kommt, dann können wir wieder umdrehen“. Und wer hätte es gedacht, dort kam dann wirklich der ersehnte Blick…sogar mit Sitzmöglichkeit. Der Tag war gerettet und ich konnte mit einem guten Gewissen und einer schönen Erinnerung einen Haken auf meiner Liste hinter Sintra setzen.

Unseren letzten Tag in Lissabon haben wir dann nur in der Stadt selbst verbracht. Vormittags sind Mailin und ich bergauf, bergab durch die Stadt gewandert. Dann haben wir uns wieder mit Anka getroffen. Diesmal bei ihr in der WG. Ich hatte ja schon erzählt, dass sie ein Auslandssemester in Lissabon macht. Da waren wir natürlich sehr gespannt zu sehen, wie sie so lebt. Anka zeigte uns ein wenig ihre Nachbarschaft, abends haben wir auf ihrem Balkon gegessen. Begleitet wurde das wunderbare Abendessen von einer noch wundervolleren Flasche Sangria…na gut, erwischt, es waren zwei Flaschen.






Morgen geht es für Mailin und mich nach Porto… wir sind gespannt!!
Porto
Unsere Ankunft in Porto war die Definition für Liebe auf den ersten Blick. Wir sind gegen Nachmittag mit dem Flixbus angekommen. Nach einer kleinen Stärkung in einem ultraleckeren vegetarischen Restaurant ging es auf die Suche nach unserer Unterkunft. Die Suche sah wie folgt aus: 20 Minuten geradeaus, aber Berg hoch. Mit den Koffern fast schon ein richtiges Workout. Angekommen in unserem Guest House wurden wir von unserem Vermieter herzlich begrüßt. Die Kommunikation war etwas schwerfällig, da er nur Portugiesisch und Spanisch sprechen konnte, aber mit vielen Gesten und eingebauten „very good“s (das einzige, was er auf Englisch sagen konnte) hatten wir doch ein sehr nettes Gespräch.


Als kleines Willkommensgeschenk und als Stärkung gab es für uns eine Pastel de Nata und Portwein. Spätestens danach hatten wir unseren Gastgeber ins Herz geschlossen. Nach der Stärkung und einer kurzen Siesta machten wir uns auf den Weg in die Altstadt von Porto. Völlig überwältig von der tollen Atmosphäre spazierten wir durch die schmalen Gassen, immer bergab Richtung Wasser. An jeder Ecke konnte man Straßenmusik lauschen und Künstler:innen beobachten. Als die Dämmerung einsetze, erreichten wir das Wasser und wir fühlten uns wie in einem kitschigen romantischen Liebesfilm. Wir setzen uns auf die Kaimauer entlang des Douros (Fluss, der durch Porto fließt) und beobachteten die Schiffe und die Lichter, die sich im Wasser spiegelten… natürlich wieder begleitet von schöner Straßenmusik. Ich sag ja, wie im Film.







Die nächsten Tage erkundeten wir weiter die Stadt. Wir picknickten am Fluss, schauten uns die Sonnenuntergänge an und machten eine Portwein Probe in einer Galerie.




Links eine Zeichnung aus der eben genannten Galerie, rechts Realität.








Selbst der Bahnhof von Porto ist sehenswert:




Weitere Ausflüge folgen jetzt:
Parque de Serralves
Von unseren Vermietern haben wir bei der Ankunft viele Broschüren in die Hand gedrückt bekommen. Die Architektur studierende Mailin richtete ihr Augenmerk direkt auf eine Broschüre über einen Park mit modernen Bauten und Kunstwerken: der Parque de Serralves. Der Eintritt ist kostenfrei, daher marschierten wir auch direkt am nächsten Tag hin.
Im Park gibt es unteranderem ein Museum für zeitgenössische Kunst, welches leider kostenpflichtig ist und wir daher nicht rein gegangen sind, aber von außen war das moderne Gebäude auch schön anzusehen. Man findet außerdem neben einzelnen Kunstwerken, wie zum Beispiel einem überdimensionalen Unkrautstecher oder etwas, was aussieht wie eine künstlerische Satellitenschüssel, ein rosa Haus im Stil Art déco und einen Holzpfad auf Stelzen, der durch die Baumkronen führt.









Der Herbst ist da
Dass der Herbst in Deutschland jetzt schon den Sommer abgelöst hat, hat uns eigentlich nicht so gefreut. Aber hier in Porto ist es richtig schön den Herbst zu empfangen. Eher durch Zufall sind wir auf dem „Festa do outono“ (= Herbstfest) gelandet. Bei 23 Gad und Sonnenschein kann man den Herbstanfang richtig genießen. Kürbisse und Strohballen dienen als Deko. Überall sind kleine Stände mit selbstgemachte Kerzen, Kleidern, Essen, Schmuck und vielem mehr. Es gibt Workshops für Kindern und kleine Gehege mit Eseln, Ponys und Schafen, die die Kinder streicheln dürfen (aber nur in Begleitung vom „Personal“). Ein Schwein und vier Hühner habe ich auch gesichtet. Man kann beobachten wie auf traditionellen Webstühlen Teppiche gefertigt werden oder wie Kinder spielerisch etwas über Recycling und Mülltrennung lernen. Mein persönliches Highlight (neben den Tieren) war ein kleiner Bauernmarkt, wo man regionale Lebensmittel und selbstgeflochtene Körbe kaufen konnte. Begleitet wurde das ganze von Künstler:innen aus der Gegend. Eine herrliche Atmosphäre.














Ausflug ans Meer
Natürlich mussten wir auch einmal den Atlantik sehen. Der Douro ist zwar auch sehr schön, aber nichts gegen den blauen und rauen Atlantik. Während unserer Bemühungen vom Wind nicht umgepustet zu werden, beobachten wir wie die Wellen an den Felsen brechen oder an den Strand rollen. Die Abgehärteten liegen im Bikini am Strand (wir wissen ja alle, „nur die Harten kommen in den Garten“), wir sind froh einen Pulli dabei zuhaben. Die Sonne wärmt zwar ordentlich, aber der Wind ist ziemlich kühl.





Tolle Hausfassaden & Straßenkunst
Den vielen schönen Fassaden von Porto möchte ich nochmal einen extra Abschnitt widmen. Natürlich gibt es noch viiiieeeel mehr schöne Fassaden, als auf den wenigen folgenden Bildern von mir dargestellt. Aber das hier waren meine liebsten.














